Zwei bis sechs Stunden möchten die Verantwortlichen das Sperrwerk künftig bei Flut schließen – ohne Schleuse für die Schifffahrt!
Das gaben Vertreter vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Emden (WSA) am letzten Donnerstag bei einem Pressegespräch in Oldenburg bekannt. Die Dauer der Schließung der Sperrwerkstore richte sich nach dem Tidenverlauf. Zusätzlich gäbe es Varianten bei denen auch bei Niedrigwasser die Tore geschlossen werden sollten. Jeglicher Schiffsverkehr käme in den Zeiten der Schließung komplett zum Erliegen. Diese Regelungen seien ab 2020 möglich, hieß es weiter.
Die alte Regel - Auflaufend rauf, ablaufend runter – dürfte damit an vielen Tagen unmöglich werden. Segelnd mit der Flut rauf wird das dann keiner mehr von uns schaffen können. Und unter Maschine – dann gegen den Ebbstrom - dürfte man den 3-4 fachen Treibstoffverbrauch einkalkulieren und mindestens die 3-fache Zeit einplanen dürfen.
Damit es - wie bereits geschehen – nicht wieder zu Auskolkungen kommt, soll die Sohle des Sperrwerks von 500 Meter oberhalb bis 200 Meter unterhalb der Tore mit Steinschüttungen gesichert werden. Die Kosten für diese Maßnahmen beliefen sich auf 40 Millionen Euro.
Die Einschränkungen für die Schifffahrt sind nach Ansicht der Planer verträglich. In den nächsten Wochen sollen Gespräche mit Schifffahrts- und Hafenunternehmen geführt werden, um die Beeinträchtigungen für diese Nutzergruppe der Ems möglichst zu reduzieren. Die Sportschifffahrt wird an diesen Gesprächen offensichtlich nicht beteiligt.