Die Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer und auf Helgoland hat auch in diesem Jahr weiterhin zunommen. Die Datenlage zeigt, dass in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Jungtiere durchschnittlich um 13 Prozent gestiegen ist.
Expertengruppen aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden haben die Zählungen für die Saison 2022/2023 abgeschlossen. Zur Zählung wurden auch dieses Mal Flugzeuge eingesetzt. Auf Helgoland wurden die Jungtiere von den Stränden aus auch mit Drohnen beobachtet. Insgesamt wurden über 2500 Jungtiere entdeckt, wobei die meisten (über 1400) im niederländischen Wattenmeer gesichtet wurden, gefolgt von Helgoland mit etwas mehr als 680 Jungtieren.
Die Geburtenzeit der Kegelrobben liegt zwischen November und Januar. Der Nachwuchs in der niederländischen Region ist um 15 Prozent im Vergleich zur vorherigen Saison gestigen. Auf Helgoland wurde ein Anstieg von 12 Prozent verzeichnet, während in Niedersachsen ein Rückgang um 9 Prozent auf rund 390 Jungtiere zu verzeichnen war. Die Forscherinnen und Forscher vermuten jedoch, dass das schlechte Wetter in einigen Teilen des Gebiets die Zählungen beeinflusst haben könnte, da diese Gebiete nicht überflogen werden konnten.
Nach der Zählung der Jungtiere erfolgte die Zählung der erwachsenen Kegelrobben. Und auch hier wurde ein deutlicher Zuwachs um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Insgesamt wurden mehr als 10.500 ausgewachsene Kegelrobben in der Region registriert. Das niederländische Wattenmeer beherbergt mit über 7600 Kegelrobben die meisten Tiere, gefolgt von Helgoland mit gut 1400 Kegelrobben (13 Prozent Anteil). Niedersachsen und Hamburg verzeichnen knapp 1200 Tiere, während im schleswig-holsteinischen Wattenmeergebiet über 170 und in Dänemark 145 Kegelrobben beobachtet wurden.
Diese Zahlen zeigen seit Jahren insgesamt eine positive Entwicklung der Kegelrobbenpopulation im Wattenmeer und auf Helgoland. Die kontinuierliche Zunahme sowohl bei den Jungtieren als auch bei den erwachsenen Tieren ist ein Zeichen dafür, dass die Schutzmaßnahmen der letzten Jahre und Jahrzehnte Früchte tragen und daher völlig ausreichend waren.