Immer mehr Schlick kommt durch jahrelanges Ausbaggern in die Ems. Der gescheiterte Versuch, das Sperrwerk bei Gandersum als „Schlickbremse“ zu nutzen, wird teuer. Die Ursache der Panne ist weiter unklar.
Die gescheiterte Testreihe am Emssperrwerk in Gandersum wird voraussichtlich 4,1 Millionen Euro kosten. Eine Sprecherin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden (Kreis Aurich) bestätigte entsprechende Angaben.
Im August sollte durch das Heben und Senken der Flut-Tore Schlick aufgehalten werden. Bei den Versuchen hatte die starke Strömung ein 14 Meter tiefes Loch ins Flussbett und einen 15 Tonnen schweren Stahlträger mitgerissen. Dadurch musste der Schiffverkehr mehrere Tage gesperrt werden.
Anfang 2011 sollen letzte Sicherungsarbeiten abgeschlossen werden, sagte die Sprecherin. Warum es zu der Panne kam, sei immer noch unklar. Die Versuche könnten erst fortgesetzt werden, wenn die Unglücksursache geklärt und eine Wiederholung ausgeschlossen sei. Nötig sind die Versuche, da sich das natürliche Verhalten von Ebbe und Flut durch jahrzehntelange Ausbaggerungen verändert hat.
Durch die Tidensteuerung sollte auch Schlick, der sich durch die Emsvertiefung immer schneller ansammelt, aus dem Sperrwerk gespült werden. Das funktionierte jedoch nicht. Sechs von sieben Sperrwerkstoren wurden im August 2010 teilweise geschlossen, um den Schlickeintrag in die Ems zu verringern. Doch nach wenigen Tagen traten die Schäden auf und der der Versuch wurde abgebrochen.
Die Ausbaggerung der Ems für die Überführung von großen Schiffen sorgt damit weiterhin für Probleme. Vertieft wurde der Fluss vor allem für die Überführung von großen Schiffsneubauten der Papenburger Meyer Werft. Nun strömt mehr Schlick in die Ems hinein als bei Ebbe wieder hinaus getragen wird. Das Ausbaggern kostet die Steuerzahler jährlich Millionenbeträge.