Am 13. Und 14 Juni wird die Seeschleuse Emden einem Stresstest unterzogen. Simuliert wird ein Stromausfall und getestet werden soll die Möglichkeit, die Tore trotzdem zu schließen.
Bei früheren dieser Notbetriebsübungen liefen die beiden großen allerdings noch auf Rollen. Wegen des Verschleißes der Großen Seeschleuse, die wegen des Ausfalls der Nesserlander Schleuse seit 2006 den gesamten Schiffsverkehr bewältigen muss, sind Schäden an den Schienen aufgetaucht, auf denen die Rollen laufen. Daher werden die Tore nun auf Kufen bewegt.
Eigentlich sind die Kufen jedoch nur für das Ersatztor gedacht. Es handelt sich dabei um ein drittes Tor, das immer dann eingesetzt wird, wenn eins der anderen beiden Tore gewartet wird. Diese Übergangslösung ist jetzt der Dauerzustand an der Großen Seeschleuse.
Mit den Toren auf Kufen hat man die Notbetriebsübung allerdings noch nicht gemacht und das wird jetzt nachgeholt. An den beiden Tagen geht man beim Test davon aus, dass die Tore per normalen Antrieb nicht mehr bewegt werden können. Dann kommt eine Seilwinde zum Einsatz, die mit einem Stromaggregat verbunden ist. Ob das genauso reibungslos wie mit den Rollen funktioniert, wird sich zeigen. Entsprechend muss die Schifffahrt beim Schleusen mit Behinderungen rechnen.
Eine dauerhafte Lösung für die Tore der Seeschleuse ist derzeit nicht in Sicht. Man will es den Kufen aber etwas leichter machen: Bei der nächsten turnusmäßigen Wartung eines Tores im Sommer will man ein neues Material für die Kufen testen. Es soll länger halten. Bislang war das nicht nötig, weil die Kufen ja nur für kurze Einsätze konstruiert waren.