Seit 2006 ist die Nesserlander Schleuse in Emden gesperrt. Eigentlich sollten die Umbauarbeiten bereits seit Jahren beendet sein. Doch zahlreiche vermeidbare Fehler führten zu immer neuen Verzögerungen. Immerhin begann jetzt schon einmal der Abriß.
Bagger haben am letzten Dienstag das Schleusenwärterhaus abgerissen. Laut N-Ports Emden handelt es sich bei dem Abriß um vorbereitende Arbeiten für den eigentlichen Umbau. Ein neues Schleusenwärterhaus soll jedoch nicht gebaut werden. Die Steuerung soll nach dem Umbau zentral von der Großen Seeschleuse aus erfolgen. Die hierfür erfoderliche neue Hafenbetriebszentrale befindet sich derzeit im Bau.
Für den Betrieb des neben der Schleuse liegenden Schöpfwerks mussten einige Versorgungsleitungen oberirdisch verlegt werden. Das Schöpfwerk ist notwendig, um den Wasserstand im Emder Binnenhafen halten zu können. Sobald der Wasserstand zu niedrig ist, verliert der Binnenhafen bei jeder Schleusung der Großen Seeschleuse sehr viel Wasser. Das Schöpfwerk gleicht diesen Verlust aus.
2006 wurde die Nesserlander Schleuse wegen Sanierungsbedarf gesperrt. Seitdem wird über einen Um- oder Neubau diskutiert. Schließlich einigte man sich darauf, die Schleuse für 59 Millionen Euro zu verlängern und zu verbreitern. Die Arbeiten sollten nach den ersten Planungen längst abgeschlossen sein. Aber jahrelang geschah mit immer wieder neuen Begründungen nichts. Mal stimmte die Kalkulation aufgrund gestiegener Stahlpreise nicht, dann gab es Rechtsstreitigkeiten um die Auftragsvergabe, mal geschah zwei Jahre lang ohne weitere Begründung nichts und jüngst war es zu schwierig, genug Stahl zu bekommen.
Aber abreißen kann man nach fünf Jahren ja schon mal - wie es danach weitergehen wird, wird sich dann schon zeigen.
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