Allgemein schützen Sprayhoods vor Wetterunbilden, sei es Sonne, Wind oder überkommendes Spritzwasser.So vielfältig wie die einzelnen Bootstypen, so variantenreich kann auch das dazugehörige Spritzschutzverdeck ausgestaltet sein. Für jedes Boot kann es wie ein Maßanzug angefertigt werden. Je nach Wünschen des Kunden variieren die Höhe, Breite sowie die Wölbung. Der eine hat es gern ein bißchen eckiger, der andere lieber etwas runder.
Ebenso unterschiedlich kann auch für den Durchblick gesorgt werden. Ob ein großes Fenster oder durch Stege unterteilt, ob flexible oder feststehende Scheiben, alles ist möglich. Sind die flexiblen Scheiben unterteilt, so können diese mittels Reißverschluß geöffnet werden und bei heißem Wetter für Frischluft sorgen. Dabei sollte darauf geachtet werden, daß die Reißverschlüsse von oben nach unten verlaufen, da dann die Größe der Öffnung leicht dosiert werden kann. Auch lassen sich flexible Scheiben leicht zusammenklappen. Um einen einigermaßen klaren Durchblick zu haben, sollte die Scheibe straff gespannt sein. Um die flexiblen Scheiben vor unnötigen UV-Strahlen zu schützen oder auch nur um neugierige Blicke fernzuhalten, empfiehlt sich eine Extra- persenningabdeckung mittels Klettverschluß. Einen guten Durchblick erlaubt die feste Scheibe. Diese erlaubt eine verzerrfreie Sicht, ist aber empfindlicher gegen Schlag und Stoß. Sie ist jedoch erheblich langlebiger und haltbarer wie Flexischeiben. Auch kann sie nicht weggeklappt werden, höchstens solo stehenbleiben. Bei Wendling wird diese Art Spritzverdeck mit feststehender Scheibe Racing-Verdeck genannt. Die feste Scheibe wird dabei mit dem Stoff vernäht.
Auf den Stoff kommt es an
Apropos Stoff! Soll nur eine Sprayhood vor Wind und Wetter schützen, kann doppelseitig beschichteter PVC-Stoff wie etwa „Stamoid® tweed“ verwendet werden. Er ist pflegeleichter und absolut dicht, vorausgesetzt die Nähte werden mit einer Kunststoffolie verschweißt. Soll jedoch mit einem anschließenden Plichtverdeck der Wohnraum bis ins Cockpit vergrößert werden, empfiehlt sich ein atmungsaktiver Stoff, wie etwa „Wesinyl“, dabei sind nur die einzelnen Fasern PVC-beschichtet. Auch sollte der Eigner auf die Farbechtheit eines Stoffes achten. Der beste Stoff nützt jedoch nicht viel, wenn er nicht entsprechend gespannt ist. Dafür sorgen die jeweiligen Bügel eines Verdeckes. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der Stoff im Fahrtwind knattert und sich bei Regen Wassersäcke bilden, die zu undichten Stellen führen.
Zweibüglig oder dreibüglig
Das zweibüglige Spritzverdeck entspricht der landläufig meist vorzufindenden Konstruktion in einfacher Form. Durch die zweibüglige Ausführung ist keine optimale Oberflächenspannung erreichbar, denn das Verdeck hängt konstruktionsbedingt in der Mitte etwas durch. Es ist deshalb nur für kleinere Boote vor allem auf Binnengewässern geeignet. Für einen Schutz auf hoher See oder schweren Brechern dürften zwei-büglige Spritzverdecke zu schwach und deshalb auch nicht empfehlenswert sein. Mit drei Bügeln läßt sich eine bessere Stabilität und Oberflächenspannung erreichen. So hängt bei der drei-bügligen Konstruktion das Mittelteil nicht durch, was auch zu einer eleganteren Form führt. Soll das Spritzverdeck seinem Namen Ehre machen – bei schwerem Wetter vor überkommendem Wasser schützen – so sollten Handläufe die Sicherheit des Wassersportlers gewährleisten. Voraussetzung dafür ist jedoch ein stabiles Gestänge. Beim Material hat der Kunde die Wahl zwischen eloxiertem Aluminium und VA-Stahl. Letzterer ist hochwertiger und stabiler im Gegensatz zum günstigeren jedoch nicht ganz so belastbaren Aluminium. Da das blanke Gestänge im feuchten Zustand etwas rutschig wird, ist es sinnvoll, es mit Leder beziehen zu lassen. Damit die Sprayhood auch möglichst winddicht ist, kommt es auf eine gute Befestigung an Deck an. Dies kann einerseits durch eine Liekschiene – absolut dicht – andererseits durch Druckknöpfe oder Sicherheitsknöpfe, so genannte Tenax-Knöpfe erfolgen. An den Fallendurchlässen kann es sinnvoll sein, Klappen vorzusehen. Wichtig: Die Winschkurbel sollte sich auch bei aufgeklapptem Zustand der Sprayhood betätigen lassen. Das A und O für guten Sitz und Paßform des Spritzschutzverdecks ist die Vermaßung und letztendlich die Montage an Bord.