Bei relativ glattem Wasser, oder langem Wellengang können die Segelprofile auf einem Amwind-Kurs abgeflacht werden. Die Schräglage des Bootes bestimmt die Höhe am Wind. Beim 7/8-Rigg wird der Mast gebogen, Vorliek- und Unterliekstrecker können härter durchgesetzt werden, bis das Großsegel faltenfrei steht. Der Fockschot-Holepunkt darf auf keinen Fall zu weit vorn liegen, das führt zu erhöhter Krängung und somit zu größerer Luvgierigkeit. Besser ein Loch zu weit achtern auf der Schotschiene. Diese Schotschlittenposition öffnet das Achterliek, das Segel verwindet nach oben hin. Das führt zu einer Verlagerung des Segel-Druckpunktes nach unten; das Boot krängt weniger.
Beim Topprigg wird auf einem Amwind-Kurs das Achterstag maximal gespannt, um das Vorsegel flach zu trimmen. In Böen sollte zunächst versucht werden, diese durch Luven auszusteuern. Gelingt das nur unzureichend, krängt das Boot also immer noch übermäßig, dann muß die Großschot gefiert werden. Legt die Böe noch weiter zu: Schot vollständig loswerfen. Mir ist keine Fahrtenyacht bekannt, die nicht mit dem Vorsegel allein hoch am Wind sicher gesteuert werden kann. Ein heftiges Schlagen des Segels kann vermindert werden, indem man den Niederholer kräftig durchsetzt. Auf keinen Fall darf in der Böe nur die Fockschot gefiert, oder gar vollständig losgeworfen werden. In diesem Fall würde die Yacht urplötzlich extrem luvgierig werden. Eine "Pirouette" wäre vorprogrammiert. Das Kreuzen mit dem Großsegel allein ist äußerst unvorteilhaft. Ein gesetztes Vorsegel, und sei es noch so klein, beschleunigt die so wichtige Leeströmung am Großsegel. Das führt nicht nur zu einer merkbaren Geschwindigeitserhöhung, sondern bringt auch mehr Höhe.