Im Frühjahr brach ein Teil der Spundwand im Horumersieler Hafen ein (wir berichteten). Etliche Horumersieler Segler mussten nach Hooksiel ausweichen und die örtlichen Vereine taten alles erdenkliche, um die Saison zu retten. Doch das Drama geht weiter.
Vor kurzem begann die freigespülte Spundwand zu kippen. Mehrere Stabilisierungsanker brachen bei einem der letzten Stürme und das Hochwasser unterspült die eingebrochene Mole immer weiter.
Als Gegenmaßnahme wurde per Schiff Sand gegen die Spundwand gespült, um den gefährdeten Bereich zu stabilisieren. Trotzdem brachen immer größere Flächen nach. Jetzt soll laut Hafenbetreiber der Einbruch mit einer Schüttung aus Steinen oder Klei gestoppt werden.
Der bisherige Plan, einfach eine Spundwand vor die alte zu setzen, ist mit den neuerlichen Abbrüchen gescheitert. Nun wird über einen Kasten rund um den eingebrochenen Bereich nachgedacht. Alternativ ist auch im Gespräch, die Spundwand zu verlängern und den eingebrochenen Bereich einfach aufzugeben.
Die Spundwand hatte sich im Frühjahr auf ca. 20 Metern Länge verzogen, nachdem im Frühjahr bei Schlickräumarbeiten der Bereich vor der Spundwand zu tief ausgebaggert worden war. Dadurch hatte die Spundwand ihre Gründung verloren und war eingeknickt. Gegen die damals ausführende Firma wird seitdem prozessiert.
Solange dieser Rechtsstreit läuft, besteht der Anwalt der beklagten Firma darauf, die Spundwand nicht zu verändern. So blieb sie weiter verwundbar und die stürmischen Winde der letzten Wochen haben ihr nun den Rest gegeben.
Die bisherige Schadenshöhe von ca. 300.000 Euro hat sich um einige Millionen erhöht. Davon, dass den Seglern aus Horumersiel erneut eine ungewisse Saison ins Haus steht mal ganz zu schweigen.