Ein Modellversuch soll nun her, doch der kostet viel Geld und viel Zeit - beides hat dieses Projekt nicht.
Dem geplanten Bau einer Mole am Außenhafen Hooksiel (wir berichteten) droht möglicherweise das endgültige Aus. Nachdem die Forschungsstelle Küste zunächst die Ausrichtung der Mole in Frage stellte (wir berichteten auch hierüber), fordert sie nun einen langwierigen und aufwendigen Modellversuch. Hiermit soll geprüft werden, ob die Mole die erhoffte Wirkung haben wird.
Für Wangerlands Bürgermeister Harald Hinrichs ist dies eine Katastrophe. Nach seinen Worten würde ein Modellversuch ein Jahr oder länger dauern und ca. 100.000 Euro kosten. Das dabei allerdings ein aussagekräftiges Ergebnis herauskommt, zweifelt er an. Außerdem könnten sich aus dem Modell neue Fragen ergeben, die dann wieder in neue Modellversuche münden würden. Wann derartige Versuche dann abgeschlossen wären, sei unsicher. Wie teuer sie letztlich werden würden, ebenfalls.
Der Gemeinde läuft jetzt die Zeit davon, denn in den 4,5 Mio. Euro, die das Land Ende 2010 im Vertrag von Hooksiel als Zuschuss zu der Mole zugesagt hat, sind 2,1 Mio. Euro an EU-Mitteln enthalten. Diese Gelder müssen bis Ende 2015 verbaut und abgerechnet sein, sonst verfallen sie. Bürgermeister Hinrichs hat sich nun an das Wirtschaftsministerium gewandt, um in der Sache voranzukommen.
Für die neuerliche Aussage der Forschungsstelle Küste (Norderney) - einer Abteilung des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtchaft, Küsten- und Naturschutz) - haben die Planer in Hooksiel keinerlei Verständnis. Sie verweisen darauf, dass es erste Planungen für eine Mole bereits 1986 gab. Zudem würden Strömungsgeschwindigkeiten und Sandfrachten seit über 20 Jahren protokolliert. Zusätzlich hätte das Beweissicherungsverfahren für den JadeWeserPort weitere zuverlässige Daten geliefert. Und zu guter Letzt hat auch die Gemeinde zusätzlich Messungen in Auftrag gegeben.
Warum all das nicht ausreichen würde, bleibt der Gemeinde unklar.