Viele nutzen die Plattform auf dem Randzel als Landmarke, Seevögel nutzen sie zum brüten - jetzt soll sie weg.
Dies fordern seit langem die Naturschützer und der Landkreis Aurich will dieser Forderung nun zum stolzen Preis von knapp 1. Millionen Euro nachkommen.
Die Plattform wurde 1978 zur Suche nach Erdgas gebaut. Erdgas wurde keines gefunden und die Bohranlage wurde bis auf den bekannten Sockel demontiert. Der Landkreis Aurich übernahm die künstliche Insel 1983, um sie als Beobachtungsstation für Vögel und Seehunde zu nutzen. Richtig zum Einsatz kam sie jedoch nie. Nach zweimaliger Verlängerung läuft die Nutzungsgenehmigung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung nun endgültig aus. Die Plattform Randzelgat ist damit nach Lesart der Umweltschützer Abfall, der dringend entsorgt werden müsse.
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich etliche Seevögel diese Insel als Brutrevier auserkoren. Hier, abgeschieden mitten im Sperrgebiet und auf hoch und steil aufragendem Terrain, finden sich nun auch Arten, die sonst eher auf Helgoland zu finden sind. Doch dies ficht die Naturschützer nicht an. Sie wollen die Entsorgung um jeden Preis und sie bekommen sie auch.
Mittlerweile sei der Auftrag zum Abriss der Plattform vergeben, teilte der Landkreis inzwischen mit. Nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden wird mit dem Abriss voraussichtlich in der ersten Novemberhälfte begonnen.
Tonnenweise rostiger Stahl und maroder Beton müssen nun aus dem Wattenmeer geborgen werden. Hierbei werden schwere Maschinen zum Einsatz kommen müssen, die einen beträchtlichen Flurschaden verursachen werden. Zudem wird das ganze Unternehmen extrem teuer. Ursprünglich hatte der Landkreis dafür 370.000 Euro vorgesehen. Im Nachtragshaushalt werden nun weitere 600.000 Euro veranschlagt. Somit liegen die kosten nun bei 970.000 Euro. Die genaue Höhe steht aber erst nach dem Abriss fest.