Rysumer Nacken: Hier soll der Neue Hafen entstehenEigene Studie der Wirtschaft belegt: Derzeit kein Bedarf.

Die gemeinsam von der Stadt Emden, der Industrie und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg und der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG in Auftrag gegebenen Studie „Hafenentwicklung auf dem Rysumer Nacken: Bedarf und Wirtschaftlichkeit" ist Gestern in Emden vorgestellt worden. Für die Auftraggeber besteht das wesentliche Ergebnis in der Perspektive, dass der Hafen auf dem Rysumer Nacken für Emden neue Entwicklungspotenziale schaffen kann. Allerdings reicht derzeit der ermittelte Nutzen nicht aus, um geschätzte Investitionskosten zu rechtfertigen.

 „Das Land wird trotzdem weiter in die Zukunft des Emder Hafens investieren und das Projekt Rysumer Nacken unterstützen", sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies bei dem Pressegespräch in Emden. Zum Thema Rysumer Nacken erklärte Lies, dass zwar das jetzt vorliegende Gutachten keine Grundlage bilde, aktuell weitere Planungs- oder Genehmigungsschritte einzuleiten. Dennoch betonte der Minister: „Der Rysumer Nacken bleibt im Focus der Landesregierung als ein Baustein für eine gute Entwicklung des Emder Hafens und der Emder Wirtschaft. Wir wollen gemeinsam einen ‚Perspektivplan Emden' entwickeln, der vom Binnenhafen über die Emsliegeplätze bis zum Rysumer Nacken reicht. Das nun vorliegende Gutachten bestätigt uns, dass der Rysumer Nacken eine Perspektive für den Emder Hafen ist. Insofern werden wir als Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Stadt und der Hafenwirtschaft an dem Projekt festhalten und notwendige Maßnahmen vorantreiben und mitgestalten." Minister Lies betonte weiter, dass das Land erheblich in den Emder Hafen investiere. Kurz- und mittelfristig würden Projekte mit aktuellem Handlungsbedarf verfolgt. Über die Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports seien bereits jetzt eine Reihe von Millionen-Projekten im Bau und in Planung. Im Einzelnen nannte der Minister die Nesserlander Schleuse, den neuen Dalbenliegeplatz, die Erneuerung der Löschbrücke im Binnenhafen sowie die Ersatzbeschaffung eines Mobilkrans. „Das sind alles Projekte, die bereits im Bau sind bzw. für die die Finanzierung steht. Hierfür werden über 140 Mio. Euro in den Standort Emden investiert." Und weiter: „Im Rahmen des Perspektivplans Emden wird ein besonderes Augenmerk auf die große Seeschleuse gerichtet sein. Erste Planungen und auch konkrete Schritte wie etwa eine Baugrunduntersuchung werden wir einleiten, damit wir nicht irgendwann von den Ereignissen überholt werden. Das Bauwerk stammt schließlich noch aus Kaisers Zeiten." Geplant werden außerdem ein neuer Großschiffsliegeplatz sowie die Ertüchtigung des Südkais. „Die Außenemsvertiefung werden wir mit Nachdruck vorantreiben. Sie ist ein weiterer Baustein der Hafenentwicklung. All diese Projekte zeigen, wie wichtig uns die Entwicklung und die Perspektiven des Emder Hafens sind", betonte Lies abschließend.

Wesentliche Ergebnisse der Studie sind:
Der Bau eines Hafenterminals auf dem Rysumer Nacken wurde durch die PLANCO Consulting GmbH gesamt- und regionalwirtschaftlich bewertet. Hierzu wurde die Situation mit dem neuen Hafen (der sogenannte Planfall) der heutigen Situation ohne den neuen Hafen (dem sogenannten Vergleichsfall) gegenübergestellt. Die Veränderungen, die sich etwa durch projektbedingte neue Ansiedlungen, veränderte Verkehrsströme etc. ergeben wurden bewertet. Im Rahmen der Bedarfsermittlung wurden neben statistischen Analysen Erhebungen und Interviews in der Hafenwirtschaft und hafenaffinen Unternehmen durchgeführt sowie Angaben zu interessierten Unternehmen der Auftraggeber ausgewertet.

Aus einem erwarteten Mengenwachstum von bereits im Hafen und in der Region angesiedelten Unternehmen ergeben sich zukünftig weitere Bedarfe. Auch bei dem Umschlag von Projektladung und Gefahrgütern ist ein Mengenzuwachs zu erwarten, der im Emder Außenhafen nicht mehr abgewickelt werden kann. Durch den Hafen auf dem Rysumer Nacken können vielfältige Transport-, Unfall- und Umweltkostenersparnisse entstehen. In der regionalwirtschaftlichen Wirkungsanalyse werden darüber hinaus auch Beschäftigungseffekte berücksichtigt. Durch neue und bestehende Produzenten im Bereich der Produktion von Offshore-Komponenten können vor Ort neue Arbeitsplätze entstehen. Verschiedene Offshore-Service Unternehmen streben an, den Rysumer Nacken als Standort zu nutzen. Der Betrieb und die Wartung der Windparks bieten zusätzliche Arbeitsplätze in Emden. Die derzeit quantifizierbaren Effekte reichen allerdings noch nicht aus, um die Investitionskosten zu kompensieren.

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