Als Landeshafen hat Friedrichskoog in Dithmarschen keine Perspektive mehr. Das offenbarte eine Landtagsdebatte am 20. Februar in Kiel. „Die Funktion als Landeshafen ist nicht mehr gegeben“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD). Der Hafen habe keine überregionalen Aufgaben mehr und fungiere auch nicht als Schutzhafen. Die Kommune könne es sich nicht leisten, ihn zu übernehmen. Meyer versicherte aber, die Landesregierung werde die Menschen in Friedrichskoog nicht alleine lassen und die Gespräche weiterführen.
„Für die Seehundstation garantieren wir eine Zukunft in Friedrichskoog“, sagte Meyer. „Und wir wollen aus Friedrichskoog einen touristischen Leuchtturm machen.“ Der Ort stehe am Anfang eines Strukturwandels, sagte Meyer. „Wir wollen nicht gegen den Strukturwandel ansubventionieren.“ Der Hafen habe keinen nennenswerten Fischereiumsatz mehr. Von den 73 Kutteranläufen im Jahr koste jeder einzelne den Steuerzahler 10 000 Euro. Nun gibt es offenkundig Überlegungen für einen Museumshafen.
Die Friedrichskooger, die vor dem Landeshaus gegen eine Schließung des Hafens demonstrierten und die Plenardebatte verfolgten, reagierten verärgert. „Das ist ein Trauerspiel, wie die Landesregierung mit den Bürgern von Friedrichskoog und der ganzen Region umgeht, sagte mit Hartmut Marscheider einer der Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft. Die Möglichkeit, den Hafen zu erhalten, sei nie von allen Seiten geprüft worden.
Die frühere Koalition aus CDU und FDP hatte in der vergangenen Legislaturperiode aus Kostengründen beschlossen, Friedrichskoog als Landeshafen aufzugeben und ihn der Kommune zu überlassen. Eine kommunale Lösung ist aber nicht absehbar. Die FDP scheiterte an der Mehrheit von SPD, Grünen und SSW mit dem Antrag, die Landesregierung möge die Schließung des Hafens überprüfen.
Text: Theo Kruse