Geschlossen: Der Sporthafen Rodenkirchen

Gegen die Aufgabe der Kennzeichnung des Schweiburger Fahrwassers (wir berichteten) regt sich Widerstand.

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven plant - wie berichtet - die Kennzeichnung des Schweiburger Fahrwassers Ende 2013 einzustellen. Begründet wird dies mit einem zu geringen Verkehrsaufkommen.

Der Wassersportverein des Bürgerverein Strohausen, der Stadlander Yachtclub Absen, der Wassersportverein Niederweser-Rodenkirchen, der Abser Wassersportverein und der NWK-Wassersportverein Beckumersiel haben in einem Schreiben an die Behörde ihren Protest darüber zum Ausdruck gebracht.

Die Vereine sind als Anlieger besonders im südlichen Bereich der Schweiburg auf die Kennzeichnung der Fahrrinne angewiesen, um das Gewässer nutzen zu können. Ferner weisen sie auf die zahlreichen Gastliegeplätze der Vereine hin und zweifeln die angeblich zu geringe Verkehrsdichte an.

Zudem sei die Schweiburg bei allen Wassersportfreunden der gesamten Unterweser eine sehr beliebte Wasserstraße. Allein hier sei in der gesamten Region z.B. das Umfahren einer Insel erlaubt. Der öffentliche Verkehr sei alles andere als gering. Darüber hinaus werde dieser Bereich auch von der Schiffergilde Bremerhaven für Börtebootfahrten genutzt und diene allen anliegenden und benachbarten Vereinen als beliebte Regattastrecke.

Und schließlich betreibe auch die Gemeinde Stadland vom Sielhafen Absen aus seit Jahren Rundfahrten für Touristen mit dem Traditionsschiff „Dielenboot Hanni“. Für dieses Schiff würde es aus Sicherheitsgründen im Falle des Wegfalls der Fahrwasserkennzeichnung ebenfalls nicht mehr möglich sein, Touristen zu befördern.

Aus Gründen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs sollte aus Sicht der Vereine daher die Kennzeichnung des Fahrwassers - besonders in den flachen Bereichen der Schweiburg - aufrecht erhalten und jährlich instand gesetzt werden. Es sei wichtig, eine eindeutige Kennzeichnung des Fahrwassers besonders in den Mündungsbereichen zur Weser zu gewährleisteten. Die alleinige Kennzeichnung der Buhnen und Leitdämme reiche hierzu nicht aus.

Dort, wo die Fahrrinne innerhalb der Schweiburg hinlänglich gerade verläuft, könnte auf einige Pricken verzichtet werden. Da die Fahrrinne jedoch mehrfach ihren Verlauf ändert, sollte an diesen Stellen die Kennzeichnung wie bisher aufrechterhalten bleiben.

Weiterhin bitten die Vereine darum, die jährliche Räumung der Schweiburg nicht nur bis zum neuen Strohauser Siel (Mündungsschöpfwerk) zu betreiben, sondern weiter bis zur südlichen Einmündung in die Weser, so dass bei HW dort eine Wassertiefe von min. 3m erreicht wird. Zurzeit können nur bei exakter Einhaltung des gekennzeichneten Fahrwassers Wassertiefen bei HW von 2m befahren werden. Bei ausbleibender Räumung wird in Zukunft die Schweiburg besonders für Kielboote nicht mehr passierbar sein.

Nach Auffassung der Vereine, verschlicken aufgrund der Weservertiefungen der vergangenen Jahre die Seitenarme und Priele immer stärker. Durch den steigenden Salzgehalt des Weserwassers habe sich die Brackwasserzone immer weiter nach Süden verschoben und führt somit zu einer stärkeren Ablagerung von Sinkstoffen. Insofern ist auch die Verschlickung der Schweiburg als eine Folge der Weservertiefung anzusehen. Aus diesem Grunde erscheint als eine Form des Ausgleiches für entstandenen Schaden die kontinuierliche Räumung angezeigt.

Im „Unterhaltungsplan Unterweser“ wird auf die Probleme der Verschlickung des Wesernebenarmes Schweiburg hingewiesen:

Zitat aus dem Unterhaltungsplan Unterweser KM 44,0 bis 52,0, Seite 51:

„ Es wird aus den Peilplänen deutlich, dass auch bei der Herstellung des vereinbarten Besticks von SKN + 1,90 m große Teilabschnitte bis etwa Schweiburg – km 3,5 tiderhythmisch vollständig trockenfallen. Durch die seit Jahrzehnten bestehende Verlandungsproblematik in der Unterweser sind auch in den Nebenarmen ökologisch wertvolle Flachwasserbereiche mit ihren besonderen Funktionen zurückgegangen.

Zielvorgabe ist es deshalb, im Rahmen der Unterhaltung auch bei Tideniedrigwasser in der Schweiburg größere nicht trockenfallende Flachwasserzonen zu gewährleisten bzw. wiederherzustellen.“

Dass hierbei auf die besonderen Gegebenheiten des Ökosystems geachtet werden müsse, sei den Vereinen bewusst.


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