Viele ahnten es: Der Bau der Nesserlander Schleuse geht nicht wie geplant - und im März noch verkündet - weiter.
Diesmal sorgen Rohrleitungen im Emder Hafen für Verzögerungen. Diese Düker (Rohrleitungen im Hafengrund) sind bei der Planung offenbar nicht ausreichend berücksichtigt worden. Zwar wusste die Bauleitung, dass sie die Kammer der Schleuse trockenlegen und hierfür den Grundwasserspiegel senken muss. Im Wasserbau ist auch allgemein bekannt, dass dies Auswirkungen auf umliegende Leitungen haben kann. Allerdings hat dies in Emden offenbar niemand einkalkuliert.
Nun müssen erst weitere, aufwendige Gutachten erstellt werden, die feststellen, was zum Schutz dieser Rohrleitungen unternommen werden muss. Danach erfolgen dann die Sicherungsarbeiten bevor es mit dem eigentlichen Bau der Schleuse weiter gehen kann.
Es ist also mit Sicherheit davon auszugehen, dass der erst im März von der Bauleitung vollmundig verkündete Fertigstellungstermin nicht gehalten werden kann und erneut nach hinten verschoben werden muss. Auch der im März genannte Kostenrahmen wird unter diesen Umständen nicht zu halten sein.
Wie weit die Verzögerungen reichen und wie hoch die Verteuerungen sein werden, kann die Bauleitung derzeit nicht beziffern. Wasserbauer gehen - je nach Umfang der erforderlichen Arbeiten und Geschwindigkeit der Gutachtenerstellung - von 6 bis 12 Monaten Bauzeitverlängerung aus.
Sollte dies so kommen, wäre mit einer Inbetriebnahme nicht vor 2017 zu rechnen.