Auch nach der Inbetriebnahme des Emssperrwerks im Jahr 2002 gehören Baggerschiffe zum alltäglichen Bild auf der Ems, denn trotz der Staumöglichkeit wird nicht weniger eingespülter Schlick als früher aus der Ems geholt. Das gab jetzt der WSA-Leiter Reinhard de Boer bekannt.
Dennoch wies er die Kritik der Umweltverbände zurück. Diese sagten, das Emssperrwerk sei unter anderem gebaut worden, um die Baggerkosten für Schiffsüberführungen der Papenburger Meyer-Werft zu senken. Diesen Zweck erfülle es aber nicht, denn es werde nach Ansicht der Verbände eher noch mehr als früher gebaggert.
De Boer räumte ein, dass das Wasser- und Schifffahrtsamt im Zeitraum nach der Inbetriebnahme des Emssperrwerks im September 2002 nicht weniger Geld als vorher für die Baggerungen ausgibt. Auch die gebaggerten Mengen seien grob geschätzt nicht zurückgegangen. Das liege laut de Boer aber daran, dass die Schiffe der Meyer-Werft immer größer würden.
Die Auftragsliste der Meyer-Werft lässt vermuten, dass die Ems auch in Zukunft kräftig ausgebaggert werden muss. Die beiden neuen Aufträge umfassen Schiffe mit einer Größe von 143.500 BRZ, die in den Jahren 2013 und 2014 abgeliefert werden. So große Schiffe sind bislang noch nie in Deutschland gebaut worden
Laut de Boer muss das Wasser- und Schifffahrtsamt jährlich zwischen 10 und 20 Millionen Euro dafür ausgeben, die Ems für Überführungen von Schiffen der Meyer-Werft zu vertiefen.