Über 350 tote Seehunde in wenigen Wochen botemn Anlass zu Spekulationen. Droht ein erneuter Ausbruch der Staupe wie vor einigen Jahren? Der World Wide Fund For Nature (WWF) gab nun vorsichtige Entwarnung. Ursache sei nicht die gefürchtete Staupe, sondern Influenza und Lungenentzündung. Auch Bakterien wie Streptokokken wurden nachgewiesen.
„Es ist nach dem jetzigen Stand zu vermuten, dass dies alles ein natürlicher Vorgang ist, und dass ein Massensterben nicht zu befürchten ist“, sagt Hans-Ulrich Rösner vom WWF in Husum. Insgesamt seien die Seehundbestände durch die Influenza nach derzeitigem Kenntnisstand nicht gefährdet. „Der wachsende Bestand ist nach jahrhundertelanger Verfolgung vielmehr ein großer Erfolg der Schutzbemühungen am Wattenmeer“, so Rösner.
Es gilt weiterhin die Empfehlung toten oder kranken Seehunden nicht zu nahe zu kommen und auch Hunde von ihnen fernzuhalten.
Insgesamt leben heute rund 40.000 Seehunde im Wattenmeer, verteilt auf Dänemark, Deutschland und den Niederlanden. Die Region ist als Nationalpark geschützt und wurde von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Die zunächst befürchtete Seehundstaupe hatte erst 1988 und dann erneut 2002 zum Tod von rund der Hälfte der damals lebenden Seehunde im Wattenmeer geführt.