Über siebzig Kilometer ist er lang, der Ems-Jade-Kanal und 125 Jahre alt. Zu diesem Anlaß macht sich ein Bootskonvoi von Leer, über Emden, Marcardsmoor bis nach Wilhelmshaven auf den Weg. Seine Bedeutung als Handelsstraße für landwirtschaftliche Produkte, Baumaterial und Torf hat er verloren, stattdessen schippern auf der Wasserstraße heute Sportboote. Deshalb haben die Anlieger-Kommunen einen Arbeitskreis gegründet, um die touristische Nutzung zu fördern. Fest steht, dass die ostfriesische Halbinsel viel Potenzial in Sachen Wassersport hat, das noch nicht voll ausgenutzt wird. Es gibt bereits einen Fünf-Punkte-Plan, um das Wassersportrevier weiter auszubauen. Dabei geht es um Durchfahrtshöhen, Schleusen und um Wassertiefen.

Mit dem Konvoi soll auf die Bedeutung des Bootstourismus für die Region aufmerksam machen. Rund 50 Boote werden sich zunächst am Tourenskippertreffen in Leer beteiligen und von dort aus am Sonntag auf den Weg über Emden nach Marcardsmoor und Wilhelmshaven machen. Auf dem Falderndelft werden alle Boote warten, bis die Flotte in den Ems-Jade-Kanal geschleust werden kann. Am Montag fahren die Boote in fünf kleineren Konvois weiter in Richtung Aurich, wo sich alle treffen. Am Dienstag geht es weiter nach Marcardsmoor. Dort wird es eine Veranstaltung zu „125 Jahre Ems-Jade-Kanal“ geben. Am Mittwoch steuert der Konvoi dann Wilhelmshaven als letzte Station an.

Mit etwas Sorge blicken die Wassersportverbände auf die Politik. Die Wassertourismuskonzepte konzentrieren sich auf Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und die Lahn. Um so wichtiger sei es, am Ball zu bleiben und für die touristische Bedeutung des Wassersportreviers Ems-Dollart zu werben.

Wattboken

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