Seit einem Vierteljahrhundert wird im Wattenmeer Öl gefördert und nach dem Willen der Politik soll dies auch mindestens bis zum Jahr 2041 so weitergehen. Dies wird von Naturschützern heftig kritisiert.
Im Oktober 1987 begann die Förderung der Ölplattform Mittelplate. Aus 2.000 bis 3.000 Metern Tiefe förderte sie seitdem 27 Millionen Tonnen Öl. Seit 2005 wird das Öl nicht mehr per Tanker abgeholt, sondern über eine ca. 10 km lange Pipeline zum Festland gepumpt, zur Landstation Dieksand bei Friedrichskoog.
Hierzu wurde - so die Kritik von Naturschützern - das Wattenmeer zwischen der Förderinsel und dem Festland komplett umgepflügt. Die über 25 Betriebsjahre der Plattform seien „eine Folge von Störungen und Eingriffen in diesen einmaligen Lebensraum“. Das Wattenmeer sei das Zuhause von Schweinswal, Kegelrobbe und Seehund - den einzigen heimischen Meeressäugern. Und jedes Jahr würden in der Region Millionen von Zugvögeln rasten.
Vor zwei Jahren hatte die damalige Landesregierung Schleswig-Holstein eine Verlängerung der bestehenden Ölförderung bis 2041 beschlossen. Dies wollen Naturschutzverbände nicht hinnehmen und dagegen vorgehen. „Wir werden auf keinen Fall tatenlos 29 Jahre zusehen, bis dieses Monstrum aus dem Wattenmeer verschwunden sein soll“, sagte Gaus, Biologin von der „Schutzstation Wattenmeer“ am Donnerstag in Husum gegenüber der Presse.