Nach Ansicht des Wasser – und Schifffahrtsamtes Wilhelmshaven ist die Bake im Osten der Insel Wangerooge, so genannte Stundenglasbake, auch „Eieruhr" genannt, so baufällig, dass schnellstens etwas geschehen muss. Die Bake wird für die Schifffahrt nicht mehr benötigt, da es heute andere navigatorische Möglichkeiten gibt. Deshalb plant die Behörde WSA aus Kostengründen den Abriss. Für den Erhalt müssten schätzungsweise 120 000 Euro aufgewendet werden, Geld, das weder das WSA noch die Gemeinde Wangerooge zur Verfügung hat.
Mitte des 19. Jahrhunderts, als das heutige Dorf entstand, wurde 1865 eine erste Bake am Oststrand errichtet. Sie diente als Ansteuerung der Blauen Balje. Mit einer weiteren Bake auf Minsener Oog und dem Westturm auf Wangerooge bildete sie eine Linie zur Ansteuerung von Wilhelmshaven. Die Bake diente zunächst auch als Fluchtpunkt für Schiffbrüchige. Sie war 16 Meter hoch und neun Seemeilen sichtbar. 1873 und 1897 wurde die Bake durch Sturmfluten beschädigt, hat Peter Tigges herausgefunden, der sich auf Wangerooge für den Erhalt der Ostbake engagiert. Die Bake wurde erneuert und um 245 Meter nach Osten versetzt. Bereits 1909 musste die Bake wiederum erneuert und um weitere 150 Meter versetzt werden. Zu diesem Zeitpunkt entstanden dort auch Baracken in denen Schlengenarbeiter untergebracht waren. Diese Arbeiter sorgten für die Befestigung der Dünen im Osten von Wangerooge. Während des 1.und des 2. Weltkrieges waren dort Soldaten stationiert.
Ab 1949 wurden die Unterkünfte von der Stadt Bünde (Westfalen) als Schullandheim genutzt. In den 60er Jahren gab es noch Ausflugsfahrten mit Kutschen zur Ostbake, nachdem 1958 der Ostanleger aufgegeben worden war und die Bahnlinie aufgegeben wurde. Im Februar 1976 wurden die Baracken niedergebrannt und nur die Ostbake blieb stehen. Sie ist seither ein Wahrzeichen der Insel und auch vom Festland gut zu sehen. "Der Abriss wäre ein Fehler. Was wäre zum Beispiel Cuxhaven ohne die Kugelbake?", fragt Tigges. Die Ostbake gehört seiner Ansicht nach zu Wangerooge, wie der Westturm und seine beiden Leuchttürme. Daher sollte eine neue Aktion „Rettet die Ostbake“ entstehen. Bereits 1990 hatte sich die Wangerooger Wählergemeinschaft (WWG) für das Wahrzeichen am Ostende der Insel eingesetzt.
(Text mit freundlicher Genehmigung von Theo Kruse)