Das Wattenmeer gibt hin und wieder seine Schätze preis. So auch vor zwei Wochen, als der Vogelwärter Sjaak van Dijk bei einem Strandspaziergang zufällig die Reste eines großen Ruderbootes entdeckte und im Sand darum herum tausende Glasperlen fand. Einige Tage später gelang es, das Wrack mit einem Traktor aus der Brandung zu ziehen und die restliche Ladung zu bergen: Perlen, Kupferstäbe und rund 40 Kupferkessel. Der Schatzfund wurde zunächst geheim gehalten, um zu verhindern, dass Schaulustige die Brutplätze von Vögeln in dem Gebiet um das Wrack stören.
Die Fundstücke stammen vermutlich von einem Frachtschiff aus dem 18. Jahrhundert. Die Bergung der Teilladung nach so langer Zeit sei ein Wunder, hieß es. Erste Analysen weisen darauf hin, dass die Perlen in Amsterdam und Venedig hergestellt wurden. Im 18. Jahrhundert waren sie u.a. Zahlungsmittel im Sklavenhandel. Die rund 20 Bündel Kupferstäbe waren versiegelt. Anhand der Siegel wollen Archäologen nun feststellen, von welchem Schiff sie stammen.
Es wird vermutetet, dass das Mutterschiff des Ruderbootes ein Frachtschiff der niederländischen Westindischen Compagnie war und direkt vor der Insel gesunken ist. Die Westindischen Compagnie trieb im 17. und 18. Jahrhundert einen lukrativen Handel mit Afrika und Amerika.
Es wird vermutet, dass vor der Küste Terschellings noch viel mehr von der kostbaren Ladung liegt. Doch wegen der Strömung ist es viel zu gefährlich, um danach zu tauchen. Bewohner und Besucher der Ferieninsel können die gefundenen Schätze ab diesem Wochenende im Inselmuseum bewundern.