Der historische Großsegler „Roald Amundsen” ist zur Überholung in Emden eingelaufen. Am Sonntag passierte die Brigg die Große Seeschleuse.

Die „Roald Amundsen” kam aus Wilhelmshaven. Der Zweimaster wird in Dock 4 der Emder Werft und Dock GmbH (EWD) eine Generalüberholung erhalten.

Gebaut wurde der Rumpf 1952 auf der Roßlauer Werft an der Elbe (DDR) als Logger zum Fischfang. Noch während der Bauphase wurde das Schiff umgebaut zu einem sogenannten Tanklogger, d. h. ein mit großen Tankkapazitäten ausgestattetes Schiff. Dieses Schiff wurde mit seitlich angebrachten zusätzlichen Schwimmkörpern, die den Tiefgang verminderten, in die Ostsee gebracht. Ständiger Liegeplatz war Peenemünde.

In den 1970er Jahren wurde das Schiff zum Bilgenentöler umgebaut, dies wiederum auf der Peene-Werft. Die Aufgaben wandelten sich, sodass das Schiff im regelmäßigen Linienverkehr die einzelnen Standorte der Volksmarine besuchte und Bilgenwasser aus den Schiffen abpumpte und zur Wiederaufbereitung zu einer zentralen Sammelstelle brachte.

Zum Jahreswechsel 1989 wurde dieser Dienst eingestellt. Das Schiff wurde nach einem Jahr Aufliegen nach Neustadt in Holstein geschleppt und diente im Marinestandort Neustadt als Wohnschiff für Wachmannschaften.

Zum Jahreswechsel 1991 wurde das Schiff zum Verkauf ausgeschrieben.

Mitte 1993 wurde das Schiff wieder in Fahrt gebracht und von den Eignern an den Verein „LebenLernen auf Segelschiffen e. V.“ verchartert. Dieser gab das Schiff befristet an den Verein „Segelschiff Fritjof Nansen e. V.“ weiter. Am 15. November 1993 schloss die erste Saison ab. Seit Anfang 1994 wird die Roald Amundsen vom Verein LlaS selbst bereedert und in der erlebnisorientierten Vereinsarbeit eingesetzt.

Heimathafen der Roald Amundsen ist heute Eckernförde. Von hier aus unternimmt sie in den Sommermonaten meist Fahrten durch die gesamte Ostsee von der Dänischen Südsee bis ins Baltikum und auf der Nordsee. Im Herbst nimmt die Roald Amundsen Kurs auf wärmere Gegenden, in denen sie den Winter verbringt, bis sie im Frühjahr wieder auf Heimatkurs geht.


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