Zur Saison 2015 soll sie nun endlich fertig sein, die Nesserlander Schleuse. Weil die vorbereitenden Arbeiten, Berechnungen und die Vergabe wieder einmal viel länger gedauert haben als geplant, wird sich die Fertigstellung der Sanierung erneut weiter hinauszögern. In den letzten Jahren wurde der Fertigstellungstermin immer wieder nach hinten verschoben.
Mit dem Rammen der Lot- und Schrägpfähle im Bereich des Außenhaupts der Nesserlander Schleuse startet nun die eigentliche Bauphase der Sanierungsarbeiten. Vorausgegangen waren in den vergangenen Monaten umfangreiche Ausführungsplanungen, die Baustelleneinrichtung und vorbereitende Maßnahmen.
Derzeit beginnen die Rammarbeiten im Bereich des Außenhauptes, das komplett mit einer Baugrubenwand umschlossen wird. Innerhalb dieser Baugrube entsteht anschließend das neue Außenhaupt der Schleuse. Dazu müssen aufgrund gründungstechnischer Anforderungen insgesamt 365 Rammpfähle mit Längen von 25 m bis 48 m durch Rüttelinjektion eingebracht werden.
Die Rammarbeiten gehen mit Lärm und Erschütterungen einher, daher sind Beobachtungs- und Beweissicherungsmaßnahmen in der Nachbarschaft der Baustelle ergriffen worden. Mit Hilfe von empfindlichen Messgeräten, die kleinste Vibrationen erfassen, werden während der Rammphase Erschütterungen gemessen.
Vorausgegangen sind seit Juli 2011 Arbeiten zur Herstellung einer Zwischenwand in der Schleusenkammer, die inzwischen abgeschlossen sind. Diese Zwischenwand ist eine temporäre zweite Hochwasserschutzlinie. Die damit erreichte zusätzliche Deichsicherheit ermöglicht das Fortführen der Bauarbeiten auch während der Wintermonate.
Während der Vorbereitungen der letzten Monate wurden gleichzeitig zum Außenhaupt auch das Binnenhaupt und die Schleusenkammer ausführungsreif geplant, von Statikern geprüft und zur Ausführung frei gegeben.
Die Große Seeschleuse ist derzeit der einzige Zugang zum Emder Binnenhafen. Durch die gestiegene Anzahl an Schleusungen ist das Bauwerk erhöhten Belastungen ausgesetzt (wir berichteten kontinuierlich).