Lange hatten sich die Hamburger gesträubt. Aus Angst vor wirtschaftlichen Einschränkungen legten sie in den letzten Jahren zunächst keinen Wert auf Anerkennung ihrer Wattgebiete als Weltnaturerbe.
Der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer umfasst ein 137 Quadratkilometer Areal an der Elbmündung rund um die Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn. Im Vergleich zum bereits bestehenden Weltnaturerbe Wattenmeer mit 9.500 Quadratkilometer großen Wattflächen ist das Hamburger Watt nur eine kleine Region. Das Hamburger Watt bildet somit nur rund 1,4 Prozent der gesamten Fläche des Weltnaturerbes Wattenmeer.
Bislang bestand das "Weltnaturerbe Wattenmeer" aus den Watt-Regionen vor Schleswig-Holstein, Niedersachsen und den Niederlanden. Diese Gebiete erhielten bereits im Juni 2009 den Titel. Die Hansestadt war 2008 zunächst aus den gemeinsamen Welterbe-Planungen mit den anderen Anrainern ausgestiegen, weil sie Nachteile bei den rigorosen Elbvertiefungen befürchtet hatte.
Das Weltnaturerbe Wattenmeer entlang der Nordseeküste hat wie kein anderes Gebiet der Erde eine große zusammenhängende Sand- und Schlickfläche. Ein ausgedehntes System aus großen Wattströmen und kleinen Prielen durchzieht die gesamten Flächen. Kein anderes Gebiet der Erde hat eine größere zusammenhängende Sand- und Schlickfläche und Wind und Gezeiten formen die Landschaft ständig neu.
In dem hoch sensiblen Ökosystem leben tausende Arten, beispielsweise Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale. Unter anderem bieten Muschelbänke und Seegraswiesen Tieren Nahrung. Biologen schätzen die Anzahl der Arten auf rund 10.000. Das Wattenmeer gilt außerdem als Drehscheibe des internationalen Vogelzugs. Zehn bis Zwölf Millionen Zugvögel nutzen das Watt jährlich.