Inzwischen sind 11 Tiere in der Nordsee gestorbenFünf Wale starben in der Nacht zu Mittwoch bei Texel, zwei bei Helgoland, einer vor der Küste Schleswig-Holsteins und bereits am Freitag waren zwei tote Wale auf Wangerooge gestrandet. Ein weiterer Wal trieb in der Wesermündung.

Auf Texel hatte man zunächst versucht die noch lebenden Tiere zu retten. Dies scheiterete jedoch. Augenzeugen berichteten von einem quälenden Todeskampf der Wale. In Schleswig-Holstein entdeckten Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA) Tönning nach zwei Funden bei Helgoland am Mittwoch ein weiteres totes Tier auf einer Sandbank. Der ca. zwölf Meter lange Kadaver soll jetzt geborgen werden. Inzwischen konnten die vor Helgoland treibenden Wale geborgen werden. Sie werden nun nach Nordstarnd gebracht und der Tierärztlichen Hochschule Hannover für weitere Untersuchungen übergeben. Auf Wangerooge dauert die Bergung der beiden Pottwale noch an. Mit Patrouillenflügen soll nun nach weiteren toten Walen Ausschau gehalten werden.

Weshalb sich Wale regelmässig auf Ihrem Weg ins Polarmeer in die Nordsee verirren, ist unklar. Umweltschützer nennen verschiedene Ursachen, wie z.B. Unterwasserlärm, Solaraktivitäten, Krankheiten, seismische Aktivitäten oder militärisches Sonar. Meeresbiologen sagen, dass dieses Phänomen bereits lange vor möglichen menschlichen Einflüssen beobachtet wurde. In Deutschland sind derartige Strandungen seit dem 16. Jahrhundert dokumentiert.

Seit 1990 sind insgesamt 80 Pottwale an den Küsten Dänemarks, Deutschlands und der Niederlande gefunden worden. Meist handelt es sich um Jungbullen, die auf ihrer Wanderung durch den Atlantik zwischen November und März vom Kurs abkommen. Ein Zusammenhang zwischen den Strandungen gilt nach Einschätzung von Experten als wahrscheinlich, da Jungtiere immer in Gruppen auftreten würden.

Insgesamt leben auf der Welt derzeit ca. eine Million Pottwale. Mit ihrem akustischen Orientierungssinn können sich die schweren Tiere in der Nordsee schlecht orientieren. Stranden sie, kann das Gewicht ihres Körpers ihre Blutgefäße und die Lunge abdrücken, was zum Tode führt.

 


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